Corporate Identity
In diesem Identity Development-Prozess schaute unser Designteam nicht nur nach vorne, sondern betrachtete auch intensiv die Herkunft des über 100 Jahre alten Familienunternehmens. Die Zeit der Unternehmensgründung und die Intentionen des Gründers Friedrich Merz spielten bei der Designentwicklung eine wichtige Rolle, denn Veränderung und Wandel waren schon immer wichtige Eigenschaften des Global Players gewesen und stecken tief in der DNA des Unternehmens.
Corporate Design
Als neue Unternehmenschrift entschieden wir uns für die »Klavika«, welche neben konstruktiv-industriellen Merkmalen auch Formaspekte des Jugendstils und der Antroposophischen Bewegung der 1910er und 20er Jahre aufweist und insgesamt einen humanistischen und naturnahen Ausdruck aufweist: In Zeiten einer zunehmenden Fraktalisierung und Konzentration des Einzelnen auf sein unmittelbar relevantes Umfeld ein stimmiger Ausdruck. Wie lässt sich ein Aspekt wie »Pharma-Ästhetik« und »Individualität« in eine für die Zielgruppen relevante Beziehung setzen, wenn es nicht ein allgemein gültiges ideal von Schönheit zu besetzen gilt, sondern vielmehr um die Entfaltung und den Erhalt der Schönheit des Individuums geht?
Der Prozess führte uns zu Werten wie »Natürlichkeit«, »Individualität« und »Schutz« im Sinne eines konservativen Bewahrens. Wir mussten also dem Bedürfnis der Zielgruppen, ihre natürliche, zutiefst individuelle Schönheit »bewahren und schützen« zu wollen, gerecht werden. Es war spannend, die Gründungszeit, den Jugendstil, mit der heutigen Zeit und ihrem Verständnis von Jugend und Schönheit in Bezug zu setzen, und zugleich erstaunlich, welche Werte-Parallelen hier ableitbar waren, um eine Antwort auf das aufgeführte Spannungsfeld zwischen allgemeinem und individuellem Schönheitsbegriff zu formulieren. Ästhetische Hilfsmittel stellen sich nach diesem Leitbild immer in den Dienst einer empfundenen Natürlichkeit, die letztlich Schönheit ausmacht.
Publikationen
Merz Online
In mehreren Szenarios wurden Designhypothesen entwickelt und in enger Abstimmung mit den Kommunikationsverantwortlichen, aber auch mit Vertretern der Familie Merz abgestimmt und zur Synthese geführt. Das Unternehmen kaufte die gesamte Studie sowie ihre Nutzungsrechte, ohne diese letztlich zu implementieren. Stattdessen wurde Heisters & Partner mit einem milderen Relaunch des Gesamtauftritts beauftragt, in den wichtige Aspekte der entwickelten Leitbilder einflossen und der in allen relevanten Kanälen sowie einer ganzen Reihe von Manuals mündete. Bei diesem Relaunch wurde der Aspekt der Internationalisierung stärker berücksichtigt, ohne auszuschließen, dass das Unternehmen in den weiteren Schritten den offeneren Designmodulen folgen wird.